Montag, 24. Juni 2013

Swisscom App iO

#SmartSimpleClose

Swisscom steigt am 25.Juni mit ihrer iO App nun auch in den Instant-Messaging Markt ein, Entgegen den Erwartungen nicht mit joyn sondern mit einem eigenen Süppchen.
Reichlich spät oder vielleicht doch nicht?

Im Vorfeld konnte ich die App gut 2 Wochen lang testen. iO wird es beim Launch als Android als auch iOS Version geben. Da mein Haushalt bekennend keinerlei Apple Geräte beherbergt, beschränken sich meine Erfahrungen auf die der Android Version.



iO


iO kann sowohl als Messenger sowie als Phone Applikation genutzt werden.
Smart, Simple, Close! Getreu nach diesen Schlagworten ist der Aufbau der App sehr schlicht.
Bei iO wird man wie bei WhatsApp über die Mobile Nummer registriert.
Die Kontaktdaten im Telefonbuch werden allerdings nicht auf zentralen Servern gespeichert. Erst bei Kontaktaufnahme zu einem Teilnehmer, prüft das System, ob der Nutzer schon bei iO registriert ist.

Im Messenger können nur Texte und Fotos übermittelt werden. Sendet ein iO Nutzer einen Text an einen nicht iO User, so wird dieser als SMS übertragen! Kommunikation ist mittels SMS so auch mit anderen Teilnehmern möglich, welche iO nicht verwenden.
Die Kommunikation selber wird mittels SSL verschlüsselt. Vorbildlich.




iO User telefonieren untereinander gratis. Kosten fallen allenfalls für Datenübertragungen im Mobilen Netz an. Mit der App ist es auch möglich auf nicht bei iO registrierten Rufnummern anzurufen. Natürlich sind hier gewisse Service Nummern und Auslandsgespräche gesperrt.
Als Codec findet G.729 mit einer fixen Datenrate von ca. 24kbps pro Richtung Verwendung.

Wer iO nutzt, wird schnell feststellen, dass die App sehr simpel aufgebaut ist. Es ist damit zu rechnen, dass gewisse Dinge erst später auf Wunsch der Kunden implementiert werden. Viele Funktionen welche bei ähnlichen Apps State of the Art sind, fehlen der App. Emoji sucht man bei Android vergebens, Kontakte können nicht blockiert werden, dem Tastenfeld fehlt die Combox Direktwahl usw. Die Liste liesse sich noch lange fortsetzten. Zudem waren zumindest die Vorabversionen der Android Version alles andere als ausgereift und es ist aus meiner Sicht zu Beginn noch mit vielen verschiedenen Problemen zu rechnen. Vermutlich wird sich dies auch mit eher bescheidenden Bewertungen im Play Store bemerkbar machen.




Wieso soll sich diese App also durchsetzen?
Die App zeichnet sich dadurch aus, dass die Kommunikation bereits von Anfang an verschlüsselt übertragen wird.
Auch wird Swissness gerne in den Mund genommen. Sämtliche Daten bleiben in der Schweiz auf Swisscom Servern. Abhörskandale wie PRISM spielen der App eigentlich zu gute. Ob jetzt aber alles besser sein soll nur weil es aus der Schweiz und von Swisscom kommt, bezweifle ich allerdings.
Regierungen haben immer das Interesse über ihre Bürger Bescheid zu wissen. Swisscom als ehemaliges Staatsunternehmen wobei der Bund auch heute noch Mehrheitsaktionär ist, verwendet wie alle anderen Provider ebenfalls namhafte Hardware aus USA und China.
Was soll dabei also besser sein? Meist ist die Realität noch schlimmer als in harmlosen Verschwörungstheorien vermutet wird...
Swisscom, unsere Kuhglocken, Didier Cuche und der lässe Carsten Schloter können aber nicht Evil sein, NEIN.... #ironie ;)



Vorteil der App ist sicher, dass die Swisscom als Schweizer Megakonzern viel Einfluss auf die Verbreitung der App nehmen kann.
Es ist also anzunehmen, dass doch die eine oder andere iO Kommunikation stattfinden wird. Zweifelsfrei hätte dies App aber vor 2 Jahren einen grösseren Hype geschlagen. Selbst ohne #SmartSimpleClose Promo!
Die Hauseigenen Infinity Abos, könnten dieser App bereits im Vorfeld sehr viel Wind aus den Segeln genommen haben. Swissness, mkay, die Kunden sollens glauben...

Mehr Infos findet man unter io.swisscom.ch/help